Montag, 15. Februar 2010

XIN NIAN KUAI LE! (Neu Jahr fröhlich, Happy New Year!)

Am 14. Februar hat das Chinesische Neue Jahr begonnen: Year of the Tiger! Ein besonders starkes Jahr ;) Hier ein paar Infos über die Neujahrstradition:
Vor vielen vielen vielen Jahren (so alt wie die Chinesische Bevölkerung) suchte jedes Jahr am Ende des Jahres ein böses, Menschenfressendes Monster genannt Nian (Nian bedeutet heute Jahr) die Menschen Heim. Aber, so clever wie die Menschen ja sind, fanden sie heraus, dass der Geist auch Angst hat und zwar vor Feuer, Krach und Rot und diese Erkenntnis bestimmt noch heute wie das Neujahrsfest aussieht: und Überall in China Hängen neue rote Lampeions: In Parks, an Straßenlaternen, auf Balkonen und neben Eingangstüren. Man Schmückt Türen und Fenster mit roten Bildern und Bannern die gleichzeitig noch nette Kalligrafien enthalten. Damit hat ganz China wirklich ausreichend das Thema „Rot“ abgedeckt. Bleibt noch das Feuer und der Krach... hm... hmm.. was könnte man da wohl machen?! Genau!! Feuerwerk! :) Es ist Tradition es nach dem Neujahrsabendessen erst mal richtig Krachen zu lassen. So kann man ab vllt 4 Uhr Nachmittags immer und überall wieder Krachen hören. Ich selbst war von 5 bis 8 mit dem Zug nach Hause unterwegs und wann immer ich aus dem Fenster gesehen habe – und wir nicht gerade in einem Tunnel waren – habe ich es krachen gehört und Funkeln gesehen. Um Mitternacht dann, oder besser gesagt ab so 5 vor- man will ja reinfeiern, es wäre doof bis 12 zu warten!- geht die Post ab! Der komplette Himmel ist farbenfroh am leuchten, mein Mitbewohner und ich mussten uns gegenseitig ins Ohr schreien um einander draußen noch zu verstehen. Bei allen Autos gehen aufgrund der Druckwellen durch die Böller die Alarme an und die Warnblinker blinken wild. Ganz aufgeregt rennen kleine Menschen mit schwarzen Haaren durch den Strömenden Regen und werfen Böller hier, zünden Fontäne da. Mit einzelnen Raketen, wie man sie bei uns im 6er Pack oder so kaufen kann um sie dann in eine Flasche zu stellen die dann um fällt, fangen die Chinesen aber erst gar nicht an. Hier kauft man einen Karton in Größe eines Nachtschranks. Der wird dann an der Zündschnur angezündet und dann schießen 5 Minuten lang die Raketen von alleine während man sich ganz entspannt daran erfreuen kann oder einfach noch ein paar Böller daneben wirft. Als dann Alle komplett durchnässt waren (es muss irgendwo ganz oben einer das Wassern aus Eimern ausgelert haben) wurde es draußen wieder ein wenig ruhiger. Am Nächsten morgen um 5 aber, ging es wieder los: Nach chinesischer Tradition wird mindestens 3 mal geböllert. Absolutes MUSS: Nach dem New Years Eve Abendessen, um Mitternacht und nachdem man am ersten Tag des Jahres morgens aufwacht! Und wenn der erste um 5 Anfängt weckt er glatt die Nachbarn, die dann wieder wen wecken sodass es draußen Stundenland in den Morgenstunden kracht.
Das Machen die Chinesen einfach gerne! Auch bei einer Hochzeit, wenn wer stirbt oder wer geboren wird, an einem speziellen Geburtstag oder weil man grad nichts besseres zu tun hat: Ich sehe hier fast jeden Tag ein Feuerwerk! Und das meist nichtmal wenn es dunkel ist: man kann auch Tagsüber die roten und grünen und blauen Funken im Himmel sehen! Und wo wir gerade bei Hochzeiten sind: Am ende des (chinesischen) Jahres waren hier wahnsinnig viele Hochzeiten und es ist üblich, weil man hier ja sowieso gerne zeigt das man es ja hat, eine hupende Autoschlange wie in Deutschland zu bilden. AN den Spiegeln Rote oder rose Bendel befestigt, Auf dem ersten Auto, in dem auch Braut und Bautiger sitzen, dicke Blumengestecke drauf und DAS NUMMERNSCHILD ALLER TEILNEHMENDEN AUTOS – das sind in der Regel Schwarze BMW oder Mercedes oder ähnlich teures mit getönten Scheiben und glänzenden Felgen- mit einem Glück bringenden Spruch ÜBERKLEBEN!!! Wären da nicht die rosa Bändelchen und der Spruch auf rosa Papier sähe das ganze aus wie ein übelstes Mafiatreffen! Ist es aber nicht, nur eine Hochzeit. Und nein, der Krach sind keine Maschinengewehre weil der Drogendeal geplatzt ist, es ist nur ein Feuerwerk! :) Und wenn jemand wie tot zu seinem Auto zurück getragen wird liegt das nicht an einer ernsthaften Verletzung sondern am BaiJiu, Reis- oder Annanasschnaps den es unter 55% gar nicht gibt und der in ordentlichen Mengen pur geext wird.
Aber zurück zum Neujahr: Die allerwichtigste Regel ist, dass man mit seiner ganzen Familie zusammenfeiert. Das bedeutet, dass ganz China während dem Neujahrsfest lahm liegt, alle Geschäfte sind zu, es fahren kaum noch Taxis und alle Zug- und Flugtickets mehr als das doppelte wie normalerweise Kosten. Jedes Jahr steigt die Kriminalitätsrate vor Neujahr in China gewaltig, da Ärmere noch besonders schnell das Geld für die weite Fahrt von den großen Städten nach hause aufs Land brauchen und dann sind da ja auch noch diese kleinen roten Umschläge: Man bringt den Kindern der Familie Geld in roten Umschlägen. Immer einen geraden Beitrag und bitte nicht zu wenig. Geschenke gibt es außerdem auch für Vorgesetzte, Politiker und andere Einflussreiche. Das aber nicht in roten Umschlägen, sondern zumeist in Form von besonders teuren Zigaretten und Tee, der dann oftmals sogar vom Beschenkten im Laden zurück zu Geld getauscht wird. Diese Geschenke sind gesellschaftliches Muss. Wer dem Direktor der Schule nicht ein Geschenk vorbei bringt, hat im neuen Schuljahr verschissen. Der Direktor wird sich genau merken wie viel er von wem bekommen hat und das wird im neuen Jahr, wenn es um einen Gefallen, eine Beförderung oder was auch immer geht dann mit einberechnet. Vllt habt ihr schon von dem „Gesichtsverlust“ in China gehört. Wenn man sich blöd anstellt und viel falsch macht „verliert“ man sein Gesicht (das ist in Deutschland ja ähnlich, aber hier wird das öffentlich debattiert und es ist enorm wichtig). Wer nicht zur Beförderungsfeier seines Freundes auftaucht, verliert Gesicht. Aber man kann es auch gewinnen. Wer beim Abendessen mit den teuren, roten „Chinazigaretten“ auftaucht und großzügig jedem eine abgibt, bekommt Gesicht und wer dem Schuldirektor ein schönes Geschenk macht eben auch. Als Ausländer ist diese ganze Get-Face-Loose-Face-Sache zunächst wirklich ziemlich verwirrend und Suzy und ich haben oft Witze darüber gemacht, dass es das vermutlich in echt gar nicht gibt und die sich das nur ausgedacht zu haben um den Ausländern sagen zu können was sich gehört und was nicht, aber das ist Blödsinn ;) China's Gesellschaft funktioniert über Beziehungen, bei uns als Vetternwirtschaft eigentlich meist negativ gesehen, aber das ist hier ganz anders wie in Deutschland. Diese Gesichtssache spielt da viel mit rein. Und nebenbei kann man als Ausländer sein Gesicht kaum verlieren, denn wenn man etwas falsch macht nimmt es einem kaum einer übel,weil man ja als dummer Ausländer die Kultur eh nie verstehen wird. Aber man kann das ganze manchmal auch ganz nett einsetzen: Leo kommt kurz vorbei um uns was zu bringen, muss dann aber auf mindestens 2 Bier bleiben, weil er sonst sein Gesicht verliert. Das sagt man ihm dann:
„Du willst doch nicht schon wieder gehen?“
„Doch, hab viel zu tun!“
„Also, da verlierst du jetzt aber Gesicht. Bleib doch auf ein Bier.“
„Ok.“ HAHA! :)
Zurück zu Neujahr: Also, die ganze Familie ist zusammen fürs Abendessen, aber was isst man? gibt’s nen Neujahrspudding oder das Silvester Raclette? Im Prinzip nicht! Man isst was man gerne mag und sich leisten kann und reichlich, aber ein paar Besonderheiten gibt es schon. So isst man gerne Fisch, yu, da das Gleich klingt wie das Wort Überfluss und im Norden Chinas sind Jiaozi, Teigtaschen, absolutes muss während man im Süden süße Reisbällchen (tangyuan) isst.
Dieses, nennen wir es Wortspiel mit dem Fisch gibt es in China ziemlich oft. Enorm viel Tradition bezieht sich auf die Sprache, Gleichklänge und das Aussehen der Schriftzeichen.
Ich hab vorhin schon erwähnt, dass man sein Haus auch gerne mit Roten Bildern mit Schriftzeichen drauf schmückt. Vorwiegend sind es 2 Schriftzeichen: fu, das Glück und chun, der Frühling. Diese Schriftzeichen hängt man falsch herum in seiner Wohnung auf. Warum das? Verkehrt herum, auch chinesisch dao hat wiedermal einen gleichklang mit dao, ankommen und so glaubt man ein falsch herum aufgehängtes fu bedeutet, dass das Glück ankommt.
Aber genug zu chinesisch als Sprache: Offiziell gilt in China ja der Gregorianische Kalender den wir auch haben. Und so wurde das Chinesische Neujahr in das Frühlingsfest umgetauft um Verwirrung zu vermeiden. Also zum mitschreiben: Das Frühlingsfest in China ist das selbe wie das chinesische Neujahrsfest. Bei beidem wünscht man sich: Xin nian kuai le. Frohes neues Jahr

Drunk Shrimps

Was ist das? „Drunk Shrimps“ ist ein Gericht über das ich schon das ein oder andere Mal in der Chinaliteratur gelesen hatte, bis ich es am Donnerstag in Hangzhou auf einer Speisekarte in einem Hot Pot (wir würden vermutlich Fondue sagen) Restaurant entdeckte. Natürlich musste ich das probieren!

Hier ist wie das Gericht funktioniert- Liebe Kinder, daheim bitte nur MIT den Eltern nachmachen:

Man nimmt ein zwei Hand voll lebende! Schrimps und wirft sie in eine sehr leckere Weinsouce und fertig- schnell servieren! Die Schrimps trinken jetzt den Wein und tanzen anschließend ganz lange in der Schale um ihr Leben während der ein oder andere (oder die ein oder andere!) schon ein bisschen früher als der andere (oder die andere!) ins Schrimpsparadies reist, weil er (oder Sie!) gegessen wird. (Ich möchte dass ihr mich von nun an Loretta nennt. [ok, lassen wir das, bis auf Reli und ich lacht vermutlich gerade eh keiner]).

Zurück zum ernst des Lebens: Sehr lecker das ganze!

Aber im Leben hat ja alles 2 Seiten, wie eine Münze oder Medaille ja eben auch: In der auf das Dinner folgenden Nacht bin ich mit furchtbaren Magenschmerzen aufgewacht. Konnte gar nicht mehr schlafen so weh hat das getan und dann gings los: Mir wurde schlecht, ich habe gekotzt. Bis zum nächsten morgen, an dem ich mit Schmerzen auf dem Bett lag und kaum mehr reden konnte noch weitere 2 mal, dann sind mein chinesischer Reisegefährte Yang und ich ins Krankenhaus gefahren mit der relativ offensichtlichen Vermutung auf eine Lebensmittelvergiftung.

Aus dem Hotel raus (ich konnte kaum laufen vor Schmerzen), Taxi gesucht, zur Rezeption (Stock 1) sich anmelden. Zur Kasse (Treppen zu Stock 2) um die Anmeldung zu bezahlen. Zum Doctor (Stock 3). „Ja, ich bin mir sicher ich bin nicht schwanger. Ja, Fieber habe ich auch nicht, aber BÄÄÄÄÄ- dem Arzt in den Mülleimer gekotzt“. Zur Kasse (2) für den Bluttest bezahlen. Zum Bluttest (3) und auf Metallstühlen – halbtot und am ab und an kotzen- warten. Zum Arzt. „Aha, alles normal...(das alles natürlich auf Chinesisch, die Ärzte konnten nichtmal „hi“ auf Englisch aber Yang hatte sein bestes gegeben als Mittelsmann. )..da machen wir doch einfach mal ne Infusion.“. Zur Kasse (2). Zur Infusionsstation (4) und denen klar machen, dass man zu krank zum Sitzen ist. Das kostet dann aber mehr, also Kasse (2), Infusionsraumsnebenzimmer mit Bett (4). Da lag ich dann 3 h und mir wurde Wundermittel in den Arm getropft. Ich habe die ganze Zeit nahe der Bewusstlosigkeit geschlafen. Ah.. besser. Die Schwester entfernt die Nadel, ich setzte mich hin und...Kotze!! Grünen Saft.. Mir geht’s genauso beschissen wie vorher keine 10 Sekunden nach der Infusion., Zurück zum Doktor schleppen (3)„Neuer Bluttest, der Große! Und ein Röntgenbild (JA RÖNTGENBILD; das verstehe ich auch nicht.. es ist ja nicht so das wir verzweifelt nach einer Diagnose suchen, die kann jedes Kind geben..., aber JA!) also wie immer Kasse (2) Blutteststation (3), Röntenanforderung (4), Kasse (2) und dann Röntgen (4). Und dann warten..1 h auf den bequemen Metallstühlen, is ja kein Problem für jemanden der unbedingt ein Bett braucht. Der Arzt kommt vorbei, mein Freund und er diskutieren vllt 20 min, dann dreht er sich zu mir und meint „Maybe you need an operation“ und diskutiert weiter...WAAAAAAS? Ich brauche Magenauspumpen und Abführmittel oder sowas, dass das Gift aus dem Körper kommt und ein Bett, weil mein Körper sich erholen muss. Das sage ich ihm auch und er meint er sagte das auch dem Doctor aber diese(r) (inzwischen haben sich schon 3 verschiedene dem Fall gewidmet, tasten immer wieder meinen Bauch ab und unterhalten sich laut) meint das wäre nicht gut. Ein 2. Röntgenbild- das ich ablehnte, wäre gut. So ging es dann ca. 12 h, bis ich allmählich das Kotzen aufhörte und die Mediziner (falls sie überhaupt je ein Medizinbuch in der Hand hatten) bat mich nun einfach Heim gehen zu lassen. 2 Minuten und eine Unterschrift später war das dann auch getan. Ich habe mich in mein Hotelbett geschmissen und ca. 20 h bis zum nächsten Tag durchgeschlafen. Dann gings mir bis auf eine Art Hangover-Gefühl wieder gut. Aber die Shrimps waren lecker! (ja, ich weis.. ich esse das nie wieder. Aber heute lache ich ja schon darüber..Was nicht tötet..)


China ist ein tolles Land, aber hier Krank sein macht nich sooo viel Spaß. Aber wo wir schon beim Thema sind noch 1 2 andere Geschichtchen:


Tim


Als ich in Shanghai war habe ich eines morgens plötzlich nichts mehr auf meinem linken Ohr gehört. Nach ner Woche war das immernoch da und so bin ich ins International Medical Carecentre gefahren um einen Englishspeaking Doctor zu sehen. Die Anmeldung hat mich 800!!! yuan gekostet und dann hat mich Tim, mein neuer Australischer Arzt, gutgebräunt für 3 min beraten- Mittelohrentzündung. Da verschreiben wir doch ein 1,89yuan teures Antibiotika. Nach nur 20 Min war ich wieder aus dem Gebäude, gleich nach dem ich meine 801,90 Rechnung beglichen hatte. Das ist 2 Wochen her, mein Ohr ist immernoch zu und seit gestern nehme ich jetzt das deutsche Antibiotika, dass ich vor einem halben Jahr mit her gebracht habe. Vllt. Hilft das ja bald.



H1N1


Ja, richtig. Das hab ich natürlich auch mitgenommen, aber das ist schon ein wenig her. Ende Oktober lag ich eine komplette Woche halbtot mit hohem Fieber im Bett. Da war meine erste Clinic und Hospital Erfahrung in China und zu dem Zeitpunkt war hier wirklich die halbe Stadt krank, natürlich. Aber immerhin haben die damals nicht versucht das ganze mit Röntgenbildern zu heilen, sondern mir Infusionen gehen das Fieber gegeben und Wirkungsvolles Antibiotikum verschrieben. Ein Chinesisches Krankenhaus, besonders ein Überfülltes (das gilt auch für die Kleinen Kliniken) sind besser als Theater oder Fernsehen. Das Behandlungzimmer hat nichtmal eine Türe und da jeder Angst hat jemand drängelt sich vor warten einfach alle in dem Zimmer und diskutieren nebenbei noch über das arme weiße Mädchen, dass grad vom Arzt behandelt wird, oder wer auch immer da sitzt. Das ist wie Reality TV nur eben ohne TV. Doctor House ohne House oder Emergency Room ohne Kamerateam. Aber daran stören tut sich hier keiner, so viel Privatsphäre kennen die hier nichtmal. :) Das gute an H1N1 war: Es lässt sich doch relativ einfach behandeln. Chinesen behandeln alle Art von Krankheit mit Infusionen (Wie eben auch eine Lebensmittelvergiftung...) und da hilft das gut. Du hast seit Tagen Kopfweh? Komm, eine Infusion wird Helfen. Ein Bekannter in Shanghai hat seit Wochen Probleme mit dem Mandeln, aber anstatt einer Operation bekommt er nun alle paar Tage eine Infusion, dass wird schon wieder. Am Anfang habe ich die Infusion strickt abgelehnt. Entwicklungsland und Nadel ins Blut und so.. hmmmm.. aber als ich 41° Fieber hatte spielte das auch keine Rolle mehr und nachdem ich beim ersten mal den Weg der Nadel aus der guten Verpackung ohne vorher auf dem Boden oder den Arm eines Anderen direkt in meinen gesehen habe und das half, vertraue ich auf die Hygiene in Chinesischen Krankenhäusern- zumindest was Infusionsnadeln - angeht halbwegs, aber eine wirkliche Wahl hat man in den Momenten eh nicht. Wusstet ihr, dass man in Chinesischen Krankenhäusern Rauchen darf? In Hangzhou standen überall Aschenbechern alle 50 Meter auf dem Flur (das weis ich so genau, da ich ja immer im Auge haben musste, wo ich beim nächsten mal reinkotze). Ja, so ist das in China.. Andere Länder, andere Sitten. Aber sicherlich nicht schlecht für die Gesunden, die mit den Kranken Stundenlang warten bis etwas, oder nichts oder auch was ganz schwachsinniges Nächstes (wie ein Röntgenbild) passiert. Haha!

Donnerstag, 28. Januar 2010

Feiern

Im letzten Monat wurde ordentlich gefeiert mit großen Anlässen: Weihnachten, Neujahr, mein Geburtstag. An allen diesen Tagen habe ich durchaus ausgefreakte Nächte erlebt und davon will ich euch heute erzählen.

Weihnachten war auf den ersten Blick wahnsinnig deprimierend. Zuerst einmal, weil Chinesen gar kein Weihnachten feiern und so nichts (!) weihnachtlich dekoriert ist, jeder nur arbeitet und keiner verzweifelt nach Geschenken sucht. An Weihnachten selbst war die Idee eine Christmasparty bei uns im Haus zu haben. Mit Leo und Jim und wir 3 wären wir ja schon 5 und dann noch Larrys Freund Jack und dann haben wir einfach gesagt, dass jeder Englischlehrer gerne eingeladen sei vorbei zu kommen. Also bewegte sich die Anzahl der Partygäste zwischen 6 und 30. Klingt ja schon nicht schlecht. :) Aber manchmal ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis einfach relativ groß - hier ist was am Abend geschah:

Es kamen am Anfang 3 Chinesinnen, die kein English konnten. Larry unterhielt sich verzweifelt mit ihnen. Mr Die , Freund von Larry der sogar ein Geschenk unter dem Baum liegen hatte, meldete er könne doch nicht kommen. Plötzlich standen 2 meiner 9 jährigen Schüler standen vor der Türe und wollten mitfeiern für ein Weilchen (kann man ja nicht wieder wegschicken...). Die 3 Chinesinnen waren gelangweilt und wussten ihr guter Freund Mr. Die würde nicht kommen. Die Stimmung sank, die Kinder rannten herum wie wild. Dann, Leo und Jim kamen und wir alle dachten es ist eine Brücke da. Die können gut Chinesisch und Englisch und das Gleichgewicht ist besser, doch nach 5 Minuten rief die Polizei auf Leo's Handy an: Bei ihm daheim wurde eingebrochen, er müsse sofort dorthin kommen. Es war natürlich am Boden zerstört als er ging und so folgte ihm Jim um ihn zu Unterstützen. Die Chinesinnen waren entsetzt, schon wieder nur sie und die Kinder da und verabschiedeten sich daher gleich nachdem Leo und Jim gegangen waren. Da saßen wir also: Suzy und ich im Wohnzimmer und Larry und Jack versuchten die Kinder mit dem PC zu beschäftigen: Eine Party mit 2 Kindern als Gäste. Shit!

Doch dann kam Jim zurück, Leo schaffe das alleine, es wäre wichtiger mit und Weihnachten zu feiern und so haben wir 5 Erwachsenen im Wohnzimmer angefangen Trinkspiele zu spielen (und enorme Mengen Beer und Wein konsumiert) während die Kinder happy am PC saßen. Nachdem die Kinder um 10 oder so dann weg waren sind wir dann mit einem Taxi nach Wenzhou gefahren (5 Leute (plus 1 Taxifahrer), 1 Taxi, kein Problem- man stapelt einfach!) und haben im Taxi weitere Unmengen an Bier konsumiert und bei dem Zeitpunkt, in denen wir in den Club einliefen, waren wir alle wahnsinnig Dicht und haben alle sehr gut abgedanced. :D


Silvester habe ich zusammen mit meinen Eltern in Shanghai verbracht! Wer wollte nicht schon immer mal das Neujahr in Shanghai verbringen?! :D Es war sehr genial dort. Wir haben viel gesehen von Skyline über Neubauten bis zum Altstadt teil und den Touristenmärkten. Wir waren Shopping und beim Starbucks und: Wir haben gefeiert.

Ich hatte meine Eltern dazu gebracht, dass wir uns in einem 3-Bett-Zimmer in einem Hostel niederlassen sodass ich auch mal andere Leute zum reden und co- gerade abends- hatte. Am 31. wollte natürlich jeder Feiern und so war der Plan, dass alle zusammen in einen Club gehen.

Als dann der Große Aufbruch kam haben wir den Hauptteil der Gruppe verloren gehabt und standen mit den letzten Beiden vor dem Hostel. Sie meinten aber dass sie auch dort hin gehen und das Mädel war Chinesin, daher haben wir ihr einfach mal vertraut. Wir sind dann zu einem Club gefahren – D2 - und haben nett unseren Eintritt bezahlt und dann festgestellt: Das ist nicht der Club in den alle gefahren sind, dass ist ein Gay-Club. Gleich am Eingang: 5 Männer in weißen, extrem kurzen Boxershorts haben und Blumen um gehangen und Tröten in die Hand gebeben. Der Club wr zunächst noch sehr leer, füllte sich aber schnell mit 99% Männern. Es tat mir ziemlich Leid, dass ich meine Eltern ausversehen in einen Schwulenclub gebracht habe, aber die Party hat echt gerockt!! :D Um 2 ca haben sich meine Eltern verabschiedet und ich bin mit den andern 2 Komischen geblieben. Irgendwann gegen 3 oder 4 habe ich an der Bar die Bekanntschaft von Leo gemacht und er hat mich all seinen Freunden vorgestellt. So habe ich den Manager der Bar kennen gelernt und die ganzen wahnsinnig heißen Tänzer, die dann alle halb Nackt mit mit getanzt haben *gg* und auch Jeremy, einem wirklich richtig netten und coolen Kerl. Als meine Hostelkollegen um 4 abgehauen sind, bin ich da geblieben um mit meinem neuen Bekanntschaften zu feiern, bis wir die letzten im Club waren. So, und was macht man jetzt am 1.1. um 6.30 Uhr morgends? Richtig! Man geht Lobster essen!!! :D Leo, leo's Stummer Freund, Coco und ich waren alle zusammen einen riefen Haufen Lobster essen gegangen – super Lecker sag ich euch- und danach hat mit Leos Exfreund nach Hause zu meinem Hostel gefahren.

Wie müde ich am nächsten Tag um 11 war, als meine Eltern mich fürs Sightseeing geweckt hatten, könnt ihr euch sicher vorstellen. Aber diese Nacht war jede Minute die sie gedauert hat wert, ich hatte mega viel Spaß! :) (übrigens bin ich dann am Samstag, 2 Tage später, nochmal in den Club und hab mit Leo und Jeremy und dem Rest nochmal richtig gefeiert. Ich sag euch, die wissen wie man das macht! :D)

Und dann gings auch schon flott zu meinem Geburtstag über. Glücklicherweise fiel dieser dieses Jahr auf einen Sonntag und so konnten wir alle zusammen reinfeiern. Wir sind um 9 Uhr ins Thai Mahal Indian Restaurant und haben richtig lecker gegessen. Danach sind wir zu Eric's Bar für Bier und Mitternacht. Um Mitternacht haben wir dann alle angestoßen und ich habe eine riesen große Torte bekommen mit 10 Schichten Sahne und Zeug obendrauf und Kerzen und die Kerzen haben sogar Musik gespielt! Dann aufjedenfalls sind wir in DEN neuen Club der Stadt gegangen, erst frisch wiedereröffnet und haben gefeiert bis in die Puppen. Am nächsten Tag dann bin ich ordentlich Hangover viel zu spät aufgewacht und musste ordentlich huddeln um zu packen, duschen und mich dann – vermutlich immernoch mit Restalkohol- an den Flughafen zu schleppen! Denn, ich mein wer tut das nicht, an meinem Geburtstag bin ich für einen Kurzurlaub nach Qingdao (Tsingtao, so wie das Bier) geflogen. Aber davon erzähle ich euch dann beim nächsten Mal.


Und für alle die beschlossen haben nie wieder meinen Blog zu lesen, weil es ja doch immer nur ums Feiern geht: Ich verspreche bald auch mal mehr über Kultur und co zu berichten! (denn so langsam wird das auch alles verständlicher). Also nicht aufgeben, weiterlesen!


Hab euch alle Lieb und vermisse euch. (manchmal.) *GGGG*

Sandra

Sonntag, 10. Januar 2010

Golden Week

Meine Herbstferien, hier wurde das ganze Golden Week genannt und war länger als gewöhnlich, da gleichzeitig 60 Jahre Volksrepublik China gefeiert wurden, habe ich in der Inneren Mongolei verbracht. Der Ausflug wurde von TTC organisiert und fast alle aus Shenyang waren mit dabei. Am 1.10 ging der ganze Spaß dann mit einer 21. Stündigen Zugfahrt los. Klingt erstmal ziemlich ätzend, aber das war es eigentlich nicht. Wir hatten Hardspleeper Tickets, d.h. In einem ganzen Wagen sind Stockbetten (mit 3 Stockwerken) verteilt und 6 pro Abteil ( natürlich offen, ohne Türe) getrennt. Als Gruppe von fast 20 gingen die ersten 5 Stunden realtiv schnell um. Wir haben gelabert, Karten gespielt,... und um 10.00 Uhr machen die im Zug sowieso das Licht aus und es ist fast komplett dunkel: Es ist Nachtruhe! Das hat mir aber gar nichts gemacht und so hab ich 12 Stunden bis zum nächsten morgen um 10 durchgeschlafen. In Chinesischen Zügen werden keine Durchsagen gemacht, was der nächste Halt ist. Entweder man weis es oder nicht. Das aber macht die fahrt ganz angenehm. Und durch die Betten und keine Sitze kann man sich auch mehr bewegen, mal stehen, mal sitzen, mal rumlaufen, mal liegen und so ist es wirklich angehemner einen 21h-Zugtrip in China auf sich zu nehmen, als eine 5-Stunden-Fahrt in Deutschland! (Hoffentlich liest das eine von der Deutschen Bahn!!)
Dann also, 21 Stunden später, standen wir nachmittags in Hohhot, der Hauptstadt der Inneren Mongolei, am Bahnhof und hofften, dass uns wie versprochen auch jemand dort abholt. Das passierte nach vllt 20 min dann auch tatsächlich und wir wurden in unser Hotel gebracht, in dem wir morgen auf den Rest der Reisegruppe, die aus Beijing kamen, treffen sollten. In der Extrazeit die wir hatten konnten wir uns ein bisschen die Gegend ansehen: Unser Hotel lag im Muslimischen Viertel, d.h. Überall waren muslimische Tore und diese Zwiebeldächer, wie bei Aladin aber dann doch wieder das chinesische... diese Roten Glücksknoten überall und chinesische Zeichen und und und.. alles eine sehr wirre Mischung die ich so noch nie und kein 2. Mal irgendwo gesehen habe. Von meinem Hotelzimmerfenster aus hatte man einen schönen Blick auf den Muslimischen Tempel, der nachts dann in chinesisch-neon-bunt geleuchtet hat. :D Abends sind wir dann in eine Bar und haben eine chinesische Sängerin gehört, die wirklich ziemlich gut war! Daher erwähne ich das..die Bar selbst war shit! :D
Am nächsten Tag dann kamen die Anderen früh morgends auch in Hohot an und man trauf sich beim Frühstück. Das war ein Fest, sage ich euch, nach einem Monat sooo viele von seinen Freunden und Bekannten wieder zu sehen!!! Alle sind aufgestanden und ausgerastet! :D Wäre das Leben ein Film, hätte man kitischige Musik eingespielt und in Zeitlupe gezeigt wie sich alle umarmen und anlachen! Es war wirklich toll und interessant zu hören wie es allen geht, wo sie sind, was sie machen, wie es ihnen geht. Alle zusammen sind wir dann in 2 Reisebussen ins Grasland gefahren.
Das Grasland ist logisch betrachtet die dümmste Touristenattraktion der Welt. Alles was man sieht ist Gras. Unendliche Weiten von Gras in alle Himmelsrichtungen. Wenn man viel Glück hat sieht man auch verschiedene Grasarten, aber zumeist ist es einfach kurzes braun-grünes Gras. Das ist mein voller ernst! Warum würde man Touristen, die extra in die Innere Mongolei kommen, sowas zeigen? Ich sage euch warum: Mir persöhnlich hat es mega gut gefallen, da ich die 2 Monate davor in wahnsinnig großen und lauten Städten verbracht habe. Und dieses Grün und dieses Nichts, mal abgesehen von den 7 Jürten, tat unglaublich gut. Es war still,eiskalt und der Wind hat enorm geweht und es war die absolut beste Abwechslung die sich jemand hätte ausdenken können. Und um die Sache noch touristischer zu machen, haben die Leute, die ja tatsächlich wirklich 24/7 da im Nichts leben!!! , noch so einen aus „alte Mongolische Kultur“ gemacht und mit uns eine Lamm-Zeremonie abgehalten. (Ganz autentisch mit uralten Songs in Mongolisch – die dann mit Elektronischen Beats unterlegt wurden) ;) Nach dem Festival konnte man dann auf einem Pferderücken für touristen-abzock-Preise 2 Stunden lang im nichts reiten. Da hab ich mich natürlich glatt dagegen entschieden *gg* und bin stattdessen mit Lisa die Straße entlang zurück gelaufen zu einem Steinhaufen (mongolische Art von Tempel) um was billiges und cooles zu machen. Neben dem Steinhaufen lag ein schlafendes Kamel das langsam aufwachte als wir näher kamen. Als wir begannen ein paar Fotos zu machen tauchte plötzlich aus dem nichts ein Mongole mit 2 Pferden auf. Zuerst dachten wir nur „mist, jetzt wir sind in Schwierigkeiten!“ aber ganz im Gegenteil war der Mann sehr freundlich und bot uns an, für 5 yuan (50cent) ein misschen sein Kamel zu reiten. Das haben wir dann natürlich glatt gemacht und zu meiner Verwunderung war das wahnsinnig angenehm! Anders als diese Strand-Touristen-Kamele in Tunesien oder Ägypten, die höllisch stinken, war das ein zufriedenes gar nicht riechendes Kamel das friedlich seine Runden um die Steinhaufen gedreht hat. Als ich gerade auf dem Kamel saß, hat sich der Mann, der vorher Lisa mit dem Kamel rumgeführt hatte, einfach auf eines seiner Pferde geschwungen und war, so schnell wie er zuvor erschienen war, abgedüst in die Unendlichen weiten der inneren Mongolei. Da saß ich nun. Auf dem Kamel im nirgendwo und hatte keine Ahnung wie ich das Kamel zum hinsitzen bringe, sodass ich absteigen kann. Ängstlich hilt Lisa das Kamel fest und ich mich am Kamel und wir warteten, bis der Mann schließlich- zum Glück- wieder kam. :D

Gleich am nächsten Tag stand dann ein Kontrastprogramm auf dem Ausflugsplan: WÜSTE.
Von Hohhot aus dauerte die Busfahrt ca. 3,5 Stunden. Wir fuhren im Prinzip die ganze Zeit durch Grasland, kleine grüne Hügel hier und dort. Wir überquerten DEN gelben Fluss und kamen auch an einem riesigen Sumpf vorbei, bzw. fuhren durch auf einer art Brücke. Alles nicht sehr wüstenähnlich und nach und nach bekam jeder das Gefühl, die wollen uns verarschen. Hier gibt es keine Wüste! Alles ist grün!
Wir fuhren eine grüne, mehr Hügel- als Bergkette hinauf und als wir oben ankaumen traute absolut niemand seinen Augen: Da hatte doch wirklich ernsthaft jemand eine Wüste hinter dieses Bergchen geklatscht. Aber nichtmal eine kleine, sondern eine So-weit-das-Auge-reicht-Wüste. Ohne Pflanzen, ohne Schatten aber mit Sand und Dünen. Tatsächlich. Diese Minute in dem Bus ist vermutlich das landschaftlich Aufregenste, das ich jemals erlebt habe. Grasland, Grasland, Grasland, Moor, Grasland, Grasland, Grasland, Grasland, Grasland, Grasland. BOOOOOM! WÜSTE! Wir mussten vom Busparkplatz aus runter in ein Tal eines anscheinend ausgetrockneten ehemalig majestätischen Flusses laufen. Von da ging dann ein gigantischer Haufen Sand einen Buckel hoch vllt 20 Meter hoch und war dann oben mehrere (hundert?) Kilometer lang flach: Die Wüste. Gleich nachdem wir Eintritt bezahlt hatten (ja, eEntritt für eine Wüste, warum auch nicht?! :D) krabbelten wir alle da hoch. In der Wüste bemühen sich die mongolischen Chinesen eine art Touristen-Freizeitpark zu erstellen. Man kann mit sämtliche Arten von 2- 3- oder 4-Rädern über dünen prettern, Kamele reiten, mit einem Lastwagen in Form eines Bootes (?) zu Sandskulpturen fahren, auf einem Schlitten zurück ins ausgetrocknete Flusstall rutschen und Golfbälle so weit man eben kann ins Nichts abschlagen. Ich habe die Bootstour und das Sand-Schlittenfahren gemacht und den Rest der Zeit lag ich in der Sonne. :)

Am letzten Tag – wir mussten um 16.00 Uhr schon wieder auf den Zug- haben wir uns dann ein Mongolisches Heimkundemuseum angesehen. Es war gigantisch groß und die Zeit gigantisch knapp. Am Anfang haben wir uns viel zu lange bei den Dinosauriern und der Evolutionsgeschichte verlaufen gehabt, dass der eigentlich Interessante teil leider zu kurz kam. Aber naja, sooooo toll wars nun auch nicht *gg*. Danach wurden wir dann viel zu lange zu einem Verbrikverkauf gefahren und im Anschluss- viel zu kurz natürlich- zu einem wirklich sehr schönen und wahnsinnig spirituellen Buddistischen Tempel.
Dann ging es 21 h mit dem Zug zurück nach Shenyang und gleich noch am selben Tag packte ich meine restlichen Sachen um nach Wenzhou zu meiner neuen Schule zu fliegen.

Samstag, 28. November 2009

My live in Shantan!

Hallo Liebe Freunde!
Dies ist eine Mail,die ich an meine TTC Kollegen geschickt habe und ich dachte, ich stelle die auch auf den Blog, denn es dürfte ja auch für euch eventuell interessant sein. Mehr infos und geschichten über meinen Mongolia Trip in der Goldenweek folgen bald. Jetzt erstmal viel Spaß hiermit:


I'm in Shantan for 3 weeks now and so far I'd say: I love it! My live changed so much by quitting in Shenyang! Let me tell you about my new life today:

I'm working at the Yongjia Foreign Language Experimental Primary School, sounds like something great and special, but its a normal and lovely primary in this Town. I'm teaching 3rd and 4th grade, 16 lessons a week with 35 minutes each lesson. My classes are loud and full of live, but that's fine over here. On my first day I was told, that I shouldn't mind about the noise too much, because the Chinese teachers themselves are not able to control the classes sometimes. :)

They basically don't give a shit of what I'm teaching, as long as I'm there. I started teaching the songs from the book in grade 4 and the teachers love me for doing it (and I'm glad that I don't have to find topics anymore). And all I thought in grade 3 so far is „How are you? I'm happy/sad/scared/tired/..“ including a lot of games ;)

In the first week my students were going mental, screaming and running around the class because they where really excited! But by now I found out how to control them and I'm fine: S-T-I-C-K-E-R-S!!! Seriously, they do everything just to get a tiny apple sticker! You can forget about the entire TEFL-course, all you need is stickers and they will learn and listen and repeat! :)

The school is a 15 minutes walk from where Suzy and I live. Tuesday to Thursday I can get up at 9.00 to be in class at 5 to 10. Between lessons and during the 2 hours lunch break we are always at home, it's pretty chilled!

The supporter from our school, Leo, is a nice guy. On Monday we've been playing Highjack with him and another teacher in our flat until 1 a.m. in the morning! He seems to have read the contract and doesn't want us to work to hard or spent to much time at the school. He asked me whether I want to have an office, but recommended me just always to go home! :) (I don't have an office now)

In our school there is one more Foreign Teacher, he's called Larry and we're living together with him. It's nice guy from Cameroon and speaks Chinese and shows us around a lot. He has lived here for 2 years now and knows all the good places to go and he invites us all the time. Since I arrived we went out for maybe 7 times now and I didn't spent a single yuan on beer or other drinks in a bar, it's crazy! :) The three of us do everything together. We go shopping and clubbing, we cook and we drink (a lot).

As I said before, the town we live in is called Shantan. It is a typical Chinese City and we are definitely the only foreigners here. You can reach any important spot in the Town within a 20 minutes walk or a short 3 yuan Riksha ride. All around the town there are mountains that I really love. You basically always the the green hills and mountains in the background where ever you go, it's very beautiful! There is not extremely much to do in this town (compared with Shenyang) but enough to nit get bored: There is several places to play pool, a few really nice parks, I go to Teakwondo three times a week, you can go shopping or often we are just going to the market place and cook a big dinner and watch a movie.

Within a 30 minutes bus ride you reach the ferry that brings you to downtown Wenzhou in a view minutes. Wenzhou is a enormous city of about 7,5 million people (Google said) that got nearly everything you can think of. In the 'European City' you buy cheese and bread , in the Bob Marley they play Reggy and at Cowboy Eric's Pub a French Guy plays the drums very well. :)

To sum up: I like it over here and I'm glad to be here.

Xxxxx

Sandra

Montag, 19. Oktober 2009

MY LIFE IN SHENYANG

Es wird jetzt mal allerhöchste Zeit über mein Leben in Shenyang zu berichten, was über die Stadt zu erzählen und ein paar Geschichten los zu werden. Zuerstmal ein bisschen etwas über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten:

Shenyang ist groß, riesig! Ca 7 einhalb Millionen Einwohner zählt die Stadt im kalten Nordosten Chinas. Im Winter kann es schon mal bis MINUS 35°C runterkühlen, aber da es im Prinzip sehr trocken und windstill ist, sei das wohl auszuhalten. In der Innenstadt gibt es wahnsinnig viel zu sehen und zu tun! Besonders nennenswert ist zum Beispiel der gigantische Underground Market (der wohl größte Asiens, wie uns berichtet wurde..) bei dem es so ziemlich alles zu kaufen gibt was man als Mode bzw olle Klamotte bezeichnen kann. Ich glaube Katin würde vor vor Anfangen zu weinen und Schulden aufnehmen während einem Tag shopping, wobei das meiste für unsere Verhältnisse ja auch einfach noch total günstig ist! :)
Aber das ist natürlich nicht die einzige Shoppingmöglichkeit: Es gibt einige riesige, gigantische Kaufhäuser und Fashion Street und Middle Street! Gigantische Shoppingmöglichkeiten in gigantischer Variation: Vom verranzten Wühltisch am Wühltisch Markt, bis hin zum Swarovski Supershop der 2 Diamanten da hat und sonst nichts (die sind aber auch mehr wert als alle Wühltische der Stadt zusammen!).
Es geht natürlich auch noch mehr als Shopping: Es gibt hier einige Starbucks, in dem einen in der Fashion Street kennt mich glaube ich der Staff mittlerweile.. :)
Und dann gibt es natürlich auch noch abermillionen Restaurants die mindestens so viele verschiedene Restaurant und Restaurantähnliche Formen aufweisen vom Straßenstand, über das Restaurant mit Hängeschaukeln, tausenden KFC's und MC Donnals bis hin zum feinen kleinen und teuren italienischem Restaurant und natürlich nicht zu Vergessen sind die chinesischen Nudelrestaurants (die machen die Nudeln idR selbst und super lecker!) und die normalen Restaurant die mit dem möchtegern Asiaten bei uns zu vergleichen sind, nur das es hier einfach nur wahnsinnig lecker ist!
Shenyang bietet auch viele Sehenswürdigkeiten wie einen TV Tower, den ich natürlich sofort zum Sonnenuntergang besucht habe, oder den Impirial Palace, der vergleichbar ist mit der Forbidden City in Beijing nur kleiner und quasi als historisches Überbleibsel aus der Qin Dynastie gilt und damit heute eine Museumsfunktion (und-nette-Atmosphäre-zur-Entspannungs-Funktion) einnimmt und vermutlich DIE Attraktion in Shenyang ist. Es gibt noch einige mehr Parks und Temple und sogar eine christliche Kirche, aber das habe ich nicht gesehen!

SO, jetzt aber mal wieder über MICH! :) Ich will euch ein bisschen meinen Shenyang-Alltag näher bringen, insofern man in China irgendwas Alltag nennen kann. Um 6.50 Uhr jeden Morgen fährt der Schulbus und ich habe ALLES versucht um da fitt zu sein.. um 5 aufstehn und früh ins Bett gehen, Spät ins Bett gehen und weniger als 4, früh ins Bett und dann doch erst um 6 raus oder auch normal ins Bett: HILFT NICHTS! Müde war ich absolut immer! Das Schlimmte war eigentlich fast der 10 min Fußweg (oder der 3 Minuten oh-shit-lets-hurry-the-bus-is-allready-there-run). Darauf folgte erstmal eine viel zu entspannte 40 minütige Busfahrt. Dann, yeay: FUSHUN!! Da waren wir in der Pampa und haben erstmal kräftig unsere Temperatur gemessen bekommen bevor wir Lunch...äää.. in China nennt man das ja Breakfast obwohl es wie n' Mittagessen schmeckt.. also bevor wir dann was zu Essen bekommen haben. Danach galt es dann Zeit tot zu schlagen ohne einzuschlafen und Stunden vorzubereiten, den idR war meine erste Unterrichtsstunde um 11.20 Uhr. Danach, is ja schon 12, gabs erstmal happa. Dann noch 3, 2, 1 Stunde unterrichten und danach war der offizielle Teil des Tages auch schon vorbei. Ab jetzt gabs 2 Möglichkeiten:
1.DOWNTOWN: Der Bus hat lappische 60-90 min (je nach Verkehr gebraucht) um uns zurück ins Leben zu bringen! 3 Mal die Woche bin ich dann zum Kung Fu gegangen (dazu später noch mehr!) und manchmal wir waren Shopping oder einkaufen.
2.Nach hause: Klingt so spektakulär wie es auch war.. ja.. Bäume.. Stille.. 2 Menschen: Melanie und ich! (es gibt da schon mehr, die ließen sich nur absolut nicht sehen). Klingt vllt ein bisschen krass jetzt, aber so habe ich mich auch oft gefühlt: Ein bisschen eingesperrt, abgeschieden von der Welt, deshalb.. und jetzt folgt eine Wichtige Neuinformation und gleichzeitige Erklärung warum ich in die Vergangenheitsform abgerutscht bin:

Ich habe Shenyang verlassen und bin jetzt in einer kleinen Stadt genannt Shantan nahe Wenzhou, die ca. 2h Südlich von Shanghai liegt (bitte vorerst einfach googlen). Ich bin heute angekommen (8. Oktober), aber dazu sage ich euch später auch nochmal mehr.. ihr müsst euch erstmal mit Shenyang beschäftigen! ;)

Auf jeden Fall: Um 10 spätestens (oder zumindest war das immer der Plan der nicht immer aufging) gings dann ins Bett und dann kam ein neuer Tag! :) Wahrscheinlich tut sich an dieser Stelle diese eine Geschichte gar nicht so schlecht: Melanie und Ich waren noch ziemlich neu in Shenyang, erste Woche oder so, und sind abends in der Stadt gewesen. Es ist ein bisschen später geworden als wir eigentlich dachten und so war es so halb 11 oder 12 als wir mit dem Taxi daheim ankamen. Im Taxi habe ich, also wir im Prinzip schon ausgestiegen waren, noch ca. 5 min nach meinem Handy gesucht.. ich konnte es nirgendswo finden, weder in meiner Tasche noch im Taxi, war mit aber sicher es während der Fahrt gehabt zu haben. Der megafreundliche Taxifahrer (so was passiert in Shenyang selten, aber manchmal eben doch!) hat mir noch mit Taschenlampe und co suchen geholfen, aber da war nichts. Dann habe ich ihn einfach weiter fahren lassen, dachte mein Handy wird schon irgendwo in meiner Tasche sein! Also laufen wir an den Guards vorbei zu dem Gebäude in dem wir wohnen und müssen feststellen: Das ist abgeschlossen! Mit miesen Fahrradschlößern!!! (inzwischen hat sich herausgestellt dass das kein Unding der Schule ist, sondern Gang und Gebe in China). SHIT! Und was jetzt..? Es ist kalt, es ist Mitternacht, ich hab kein Handy mehr... Da kommt doch tatsächlich auf einmal der nette Taxifahrer winkend mit meinem Handy in der Hand angerannt, den Guard vom Gate hat er grad mitgebracht, um mir mein Handy zu geben. Und der Guard sieht uns da ganz alleine vor der Verschlossenen Türe stehen und bringt uns bei wie man es nachts ins Gebäude schafft: Man hämmert so lange gegen das eine Fenster, bis ein armer, alter Chinesischer Mann aufwacht und im Pyjama die Türe aufschließt. Ich finde es gigantisch wie irgendwie alles an dem Abend zusammengepasst hat sodass wir letztendlich gut durchgekommen sind!
Mein Apartment war für Chinesische Verhältnisse eigentlich ziemlich gut, aber es war eben doch Chinesisch: In meiner Dusche konnte ich leider nicht im stehen Duschen, da, selbst wenn ich die Brause in die Hand genommen habe, der Schlauch nicht hoch genug ging um meine Schultern nass zu machen. Glücklicherweise war das nicht nur ne Dusche, sondern wie daheim (was hier wahnsinnig selten ist!) mit Badewanne.. so saß ich also immer in meiner Dusche und hab quasi gebadet ohne wirklich baden zu wollen. Ziemlich witzig eigentlich, ich glaube ich hätte mir diesen Monat so nen Rentner Duschstuhl gekauft! :) Und dann war da noch mein Schrank mit so riesigen Schiebetüren, die aber leider kaputt waren! 1 Türe hat sich nicht bewegt, die andere hat mich mal halb erschlagen und ist komplett aus der Fassung gefallen! (und wieso man dafür dann tatsächlich echtes, schweres Holz verwendet versteh ich einfach nicht) und dann war da noch mein Fenster.. es war einfach undicht! Ich komme in Melanies Zimmer, weils bei mir einfach zu kalt war und bei ihr ist es tatsächlich 10 Grad wärmer.. und die hatte tatsächlich in dem Moment auch das Fenster sperangelweit offen.. Ich hab das nie gerafft.. Wie kann es bei ihr, im Außenteil eines U-förmigen Gebäudes bei offenem Fenster 10 Grad mehr haben wie auf der Innenseite bei einem zuhenem aber undichten Fenster? Und dann war da noch meine Toilette.. ja.... also … an dem einen Tag ist sie oben über gelaufen, weil das Wasser nicht ab ist. Jedes Mal wenn irgendwer im Haus die Spülung an diesem Sonntag benutzt hatte, stand mein Bad ein paar cm mehr unter Wasser. Panisch hatte ich bei der Schule angerufen: WIR BRAUCHEN HILFE... aber Sandra, es ist doch Sonntag! Da arbeitet doch keiner.. NEIN; JETZT; HILFE!! 5 MIN SPÄTER UND ALLES IST HIER ÜBERFLUTET.. und nach noch 3 Anrufen und ner sms kam doch dann tatsächlich 30 min später jemand. Als wir auf den Toilettenmenschen (der ein Mann und eine Frau war) gewartet haben ist dann Melanies Lampe aus der Wand gebrochen und hat ein riesen mega Loch in der Wand freigegeben (Wieso auch immer ein mega Loch hinter dieser Lampe war) und wir haben mit gemeinsamen Kräften und Schnur und Klebeband das Ding bis zum heutigen Tag an der Wand gehalten. Ziemlich cool, oder?

Was auch ziemlich cool ist: Kung Fu! :) Der Meister ist irgendein super Filmstar, ders wirklich drauf hat und im Asiatischen Raum für seine Filme auch ziemlich bekannt ist. Der Kerl ist super nett und schafft es auch ohne Englisch was beizubringen. Insgesamt war es immer eine tolle Mischung aus Kicks, Geschicklichkeitsübungen, Selbstverteidigung und auch Acrobatics. Es hat mega viel Spaß gemacht und ich war wirklich traurig der Gruppe Goodbye sagen zu müssen- aber jetzt mache ich in Shantan Teakwondo! :) Falls ich mich wenn ich daheim ankomme noch erinnern kann wie es geht, kann ich euch gerne mal über meinen Rücken werfen! :)

A pro pro werfen.. Inzwischen weis ich wie scheiße es ist wenn Schüler während der Stunde aus dem mühsam kopierten Papier einen Flieger basteln und ihn dann auch noch (viel zu offensichtlich) in die Lüfte starten lassen.. it sucks!! Aber meistens wird Sandra dann ganz böse, der Schüler muss neben mir an der Tafel sitzen und dann passt die Sache wieder. In Fushun in der Middleschool war teaching im allgemeinen nicht sonderlich schwer: Man nimmt das Buch und behandelt in seiner Stunde was die Schüler letzte Woche bereits gelernt haben! Das ganze versucht man so spaßig wie irgendwie möglich mit spielen und co zu machen und nebenbei noch ein paar Vokabeln oder so zusätzlich mit reinzubringen. Die Schüler sind nach chinesischem Maßstab ziemlich schlau und müssen wahnsinnig gut in den Bewerbungstests sein um überhaupt an die Schule zu dürfen (die lernen tatsächlich nen kompletten 1-Seite-Dialog in 3 min, aber Kreativität=0!!). Dongbei Yucai ist quasi DIE Schule in China. Ich habe hier mit Leo, dem für mich Verantwortlichen an der Schule in Shantan geredet, und er fragte wo ich vorher war. Aud 'dongbei yucai' folgte nur ein 'wow..my sister tried 10 years to get there, she never made it!' So befand ich mich also an DER Eliteschule Chinas, die außerhalb des Landes aber dennoch keiner kennt- vermutlich würde das Leben dort auch kein nicht-asiatischer Schüler überleben. 7.30 Uhr morgends: Sandra kommt in der Schule an: Die Schüler lesen im Chor in ihrem Klassenzimmer; 12.30 Uhr mittags: Ah..Mittagspause! Was die Schüler da wohl machen? Hausaufgaben..oder Schlafen!; 16.30 Uhr: Sandra verlässt die Schule, die Schüler büffeln in ihrem Klassenraum. Daraufhin Sandra zu einer Lehrerin: Wie lange geht die Schule hier eigentlich? Lehrerin: Bis halb 10! Danach gehen die Schüler auf ihr Zimmer, putzen sich die Zähne und um 10 machen wir das Licht aus. Wieso fragst du?!
Es ist schrecklich und meiner Meinung nach auch absolut nicht lebenswert. In meiner Hopes and Ambitions lesson haben in den meisten Klassen mindestens 1 Schüler auf seinen hope-Zettel geschrieben, dass er Jedermann töten will.. ziemlich krass! Und das kommt nicht von Computerspielen (dazu hat der Yucai Schüler nämlich keine Zeit!). Auch die Lehrer da arbeiten sich kaputt. Carol, eine liebe nette Englischlehrerin in Grade 8 verbringt am Tag ca. 10 h in der Schule, 2 im Bus zur Schule und nach hause und den Rest bereitet sie tatsächlich Stunden vor, denn wenn ihre Schüler schlecht abschneiden ist das ihre Schuld und sie verliert ihr Gesicht vor allen Kollegen und riskiert damit sogar ihren Job! Und so grübelt sie Tag und Nacht wie man es besser machen kann und hängt sich 110% rein und vergisst dabei, dass ein Job doch eigentlich Job heißt und nicht Leben, aber das geht wohl den meisten an der Yucai so.
So ähnlich war das Leben von mir in Shenyang deshalb auch: 9 h an der Schule jeden Tag (es gibt nur einen Bus hin und einen zurück!) und den Rest des Tages quasi im Bus.. das ist wirklich nicht was man sich unter einem Auslandsjahr vorstellt! Es wäre alles halb so schlimm wenn man nicht zwischen den 2 wichtigen Punkten: Schule (Fushun) und Shenyang Downtown leben würde und für beides Busse brauchte. Ich habe TTC, der Organisation hier, dann erzählt dass ich unglücklich bin und nicht das erleben kann wofür ich her gekommen bin, dass ich mich in gewisser Weise eingesperrt fühle und das so nicht sein sollte und dann kam das Angebot: Do you wanna switch placement to the south? Und ich habe meine Chance wahrgenommen und ja gesagt! Und so stand schon 2 h später fest: Sandra verlässt Shenyang nach der Golden Week (den Herbstferien) Anfang Oktober und versucht woanders ihr Glück! Darüber aber ein andermal mehr.

Nochmal kurz zur Yucai: Die Organisation der ca. 4000 Schüler, manche gerademal 6 Jahre alt, ist gigantisch! Den ganzen Tag über sieht man Klassen über das Schulgelände buchstäblich marschieren in ihren Klassen als Trupp. Dazu wird wie bei der Army gerufen und wer Fehler macht wird angeschrien. Alles ist organisiert: Einfach in die Cafeteria gehen und sich vordrängeln geht da gar nicht, man maschiert dort hin als Klasse, wartet vor der Türe auf Eintrittserlaubnis und dann fängt Klasse 1, Schüler 1 an als erster sein Essen zu bekommen! Die Schüler überwachen sich gegenseitig, der Klassenbeste steht mit Stift und Papier da und beobachtet seine Mitschüler während der Augenentspannungsübung, die 3 mal am Tag statt findet: Wer sich nicht genug entspannt wird aufgeschrieben. Auf dem Gang stehen dann noch weitere Schüler, die den Gang überwachen, verdächtiges aufschreiben und auf gut Glück in Klassen reinhaschen. Es ist verrückt! In den Klassen mit den strengen Lehrern (es ist schon ok einen Schüler in China zu schlagen..zumindest in gewissem Maße) beruhigt sich die Klasse immer panisch selbst, sobald es ein bisschen lauter wird. Da steht der Klassensprecher auf und schhhhht alle leise, der Lehrer könnte ja vorbei kommen, man weis nie! Es vergeht kein Tag an dem man nicht einen Lehrer auf dem Gang übelst Schüler anschreien hört und an Schülern vorbei geht, die die Wand von 5 cm Entfehrnung anstarren, ohne sich einen cm zu rühren. Das klingt vllt alles ein bisschen krass, aber das ist es im Prinzip auch. Aber es gibt auch Momente in denen man dann doch mal Schüler Basketball spielen sieht, Schüler die Spaß haben und viel in meinem Unterricht gelacht haben, man stellt fest dass sie doch lebende Teenager sind und mit dem Erwachsenwerden kämpfen mit allem was dazugehört. Dazu diesen kleinen Dialog:
Brainstorming zum Thema freetime activities:
Schüler1: We dont have free-time teacher.
Me: You have! Next week there will ne holidays, won't there?!
Alle Schüler: Yes, teacher.
Me: So, what do you do in your free-time?
Schüler2: Flirting with a girl.
Schüler3: Kissing a girl.
Schüler4: Sleeping with a girl (inzwischen komme ich Bedrängnis was ich da jetzt an die Tafel schreibe und mache 3 Punkte hinter Kissing)
Schüler5: Playing with the dick!
Me: So what?
Schüler5: P-l-a-y-ing with the dick!
Me: Eating a pig?!
Schüler5: NO TEACHER! PLAYING WITH THE DICK!
Me: Allright, good! Eating a pig. Sometimes you can have a big party and grill a whole pig over a fire. Thats very nice!

Insgesamt zusammengefasst würde ich über Fushun folgendes sagen: Die Schule ist gigantisch groß und es ist fantastisch wie man 4000 Schüler beherbergen, verpflegen und unterrichten kann ohne ein totales Chaos. Die Schüler haben hart zu büffeln und kein besonders tolles Leben aus meiner Sicht, aber die Schule- schon alleine durch den Namen- wird den Kindern später ein vllt besseres und einfacheres Leben ermöglichen. Es sichert ihren Platz in der sozialen Oberschicht. Für mich als Lehrer war es auf der einen Seite eine sehr gute Schule, da die Schüler doch schon ziemlich viel verstehen, meist leise und aufmerksam sind und total motiviert wenn es mal darum geht nicht zu schreiben (was ich eigentlich auch nie gemacht habe) . Es war aber auch keine gute Schule für meine China Erfahrung, denn man sieht nur Yucai und nicht mehr China, da man so viel in der Schule bzw. im Bus ist!

Zum Schluss nochmal ein bisschen was übers Nachtleben. In Shenyang war ich eigentlich abends immer in einem oder zwei dieser Lokalitäten:
1.Green Mile
Eine „westliche Bar mit Englisch sprechendem Personal“ (einer da kann ein bisschen Englisch!). Wir waren da öfters, da uns Arren, einer von TTC der schon seit Januar in Shenyang ist, die Bar als erstes gezeigt hat. Aber wirklich toll ist sie eigentlich nicht. Im Hinterraum kann man Billard spielen und es sitzen immer ein paar seltsame Westerners an einem Tisch und spielen Poker...Als ich das letzte Mal da war hat mir ein betrunkener Kanadier versucht Koks zu verkaufen, hat von unserem Tisch die Zigaretten geklaut und die riesige gelbe Mayoneseflasche der Bar noch dazu.
2.Sunny's 88
Das ist eine art Disco mit sau coolem Design und beschissener Musik. An den Wänden hängen Tausende Gemälde, sogar an der Decke und alles ist aus Holz. Es wirkt ziemlich cool, ich hab leider keine Fotos gemacht, werd aber die Shenyang Leute fragen vielleicht welche zu machen. Die Music ist RnB und HipHop. Das ist DIE Clubmusic in China. Ich war noch in keinem richtigem Electro-Club, seit meinem letzen mal im Douala kurz vor meinem Abflug.
3.The Knight Readers
Der Stuff versucht immer sein allerbestes um dir einen guten Abend zu verschaffen. Das bisschen Englisch was die haben wird voll und ganz ausgepackt. Emma, ein Mädel das da arbeitet, ist ziemlich cool und nett. Sie hat mit einen neuen, coolen Drink gezeigt: German Chocolate! Hier das How-to für alle meine Studentenfreunde (damit kann man sich glaube ich beliebt machen!): http://www.drinksmixer.com/drink1516.html . In der Bar spielen sie oft Lifemusik (ein Typ der Gitarre spielt und singt, ziemlich gut) oder alles mögliche an Musik, mal den derbsten Rap, dann wieder Oldies..man muss Glück haben! Kann sich aber auch immer was wünschen und wenn einem die Musik gefällt geben die einem auch eine CD mit den Songs des Abends mit heim! Ganz zum Schluss, bevor die Bar dann zusmacht, gibt’s zum Abschied einen frisch gepressten Wassermelonensaft (das müsst ihr probieren!!! SAU LECKER!!)


So viel dann von mir über Shenyang. Falls ihr noch mehr wissen wollt, FRAGT! Ich beantworte gerne alle eure Fragen.

P.S. Hab ich schon erwähnt, dass es möglich ist in einem Bus fliegen zu lernen? Ihr glaubt mir nicht? Unser Schulbus...
JA, der Schulbus, war immer deutlich zu schnell. Die 4 Spuren auf unserer Seite haben auch nie ausgereicht um nach Fushun zu kommen, man geht schon mal auf die 3. Spur der Gegenfahrbahn und die Hupe, aber das gilt für fast jeden Chinesischen Autofahrer, ist der absolut beste Freund des Fahrers und wenn man die nicht alle 20 Sekunden drückt, dann macht man was falsch. Sobald nur der winzigste Hügel oder Huckel oder ein Löchlein im Boden war (was in China durchaus mal vorkommt) schleudert es es einem aus dem Sitz und man hebt tatsächlich für ein paar Millisekunden ab und hüpft richtig! (das tolle daran ist, dass man dabei noch versucht zu schlafen..)
Nach der Schule, wenn man nach Downtown Shenyang will, nimmt man den Bus, der durch eine quasi Motorcrossstrecke fährt. Der Bus ist wortwörtlich manchmal kurz vor dem Umkippen und man muss sich festhalten. Wie bei einem Schiff in deinem Sturm geht es auf und ab und auf und ab sodass man manchmal nur den Himmel sieht und dann wieder auf Sand/Erde/Matsch zu fährt. Melanie und ich lagen immer fast lachend auf dem Boden des Busses, einerseits weil es schwerwar sich im Sitz zu halten und andererseits weil es einfach so komisch ist, dass der Bus tatsächlich jeden Tag diese Strecke für die paar Hundert Meter fährt (genauso wie viele andere) und es so uneben und scheiße ist, aber es gibt einfach keine Straße und geebnet oder so wird das auch nicht! :)

Ich vermisse euch alle sehr und hoffe auch was von euch zu hören.
Eure Sandra

Mittwoch, 23. September 2009

Bye-bye Beijing!

Die letzte Woche nach dem Ausflug ging dann auch mega schnell rum. Dienstag bis Donnerstag hatten wir Peer-Teaching, d.h. ¾ von uns saßen im Klassenzimmer und haben sich wie 7jährige benommen, während das andere viertel versucht hatte den außerst motivierten „Kindern“ vor ihnen die parts of body beizubringen. Normalerweise findet das Peerteaching immer in echten Schulen mit echten chinesischen Kindern statt, aber die Schweinegrippe hatte sich uns mal wieder in den Weg geschmissen: Keine der Beijinger Schulen wollte einer Gruppe von über 100 Westlern ihre Türen öffnen und so mussten wir das beste aus der Sitauation machen..


Der Mittwoch Abend war ein besonderer Tag gewesen: Placement Day! Um 6 Uhr wurden die Listen mit den Placements rausgegeben. Wir hatten uns aber nicht zur Masse gesellt um um 6 über die schrecklichen Placements zu weinen, sondern sind in den Tree und danach in eine Cocktailbar gegangen mit dem Plan, besser beschwippst und in Ruhe einen Blick auf die Liste werfen zu können. Angespannt haben wir dann jeder in der Coctailbar 3 Vodka-O runter gekippt, sodass wir ENDLICH los gehen konnten, zurück zur UIBE. Und da stand es dann: Sandra Bischoff, Northeast Yucai School, Shenyang (Northeast) und mein erster Gedanke war nur: What the fuck is Shenyang?! Northeast..? Ist Beijing northeast, ist Shenyang more northeast als Beijing northeast? Und dann wurde erstmal gecheckt, ob noch wer Northeast Yucai School bei sich stehen hat... Michael, Adam, Oley, Thore, Lisa, Melanie, Blandine, Johanna, Ellen, Alex, Tasha, Kira, Julian, Rob, Katy, Helen, Serena. WOW, das sind viele.. yeay..! (Normal sind 2, 3 Leute pro Stadt, wir sind 20! :D ) und so schnien der offensichtlich feststehende und wahnsinnig kalte Norden (nachdem wir erstmal auf einer Karte Shenyang gefunden hatten) doch irgendwie noch erträglich: Wir sind einfach viele und werden diese Stadt schon rocken! So kam es also das ich hier landete, wo ich gerade sitze..

Am Freitag Abend war dann ein großes Graduation Dinner angesagt: Jeder wurde schon 2 Tage vorher aufgefordert sich schick zu machen an jenem Abend (NO JEANS, NO TRAINERS!!) und so kam es dann das tatsächlich alle ziemlich schick aussahen. Ich hatte meinen Schal als Kleid umfunktioniert...In einem Restaurant irgendwo in Beijing traf sich alles, was so zu diesem Programm dazu gehört und jedem wurde feierlich sein Zertifikat überreicht. Anschließend folgte dann der viel wichtigere Teil: Das Saufgelage. Für 12 Euro pP haben wir uns eine Dachterasse in einer der teureren Beijinger Bars reserviert und hatten all you can drink der übelsten Sorte (es sind wirklich sau viele an dem Abend ausgefallen..). Ein letztes Chears mit allen die irgendwo am anderen Ende von China sein werden, und bei 102 Teilnehmern + Staff+ Teachers (gigantisch coole Teacher we Ian! :) ) gabs da ordentlich was zu Prosten. Um so 3 halb 4 habe ich dann Oley mit die Treppen runter geschleppt und wir sind mit dem Taxi heim zur UIBE. Nur 2 Stunden später sollte ich schon ausgecheckt haben, denn der Zug nach Shenyang ging Samstag morgen um 20 nach 9 und ich musste noch fertig packen..

Fotos von der Graduation und der After-Party findet ihr auf der IES Global Seite oder auch unter http://www.flickr.com/photos/commathe/sets/ als „Graduation Dinner“ und als „Graduation after Party“.

Rice, unser Regional Supporter war schon während der letzten 2 Tage in BJ gewesen. Er leitet das IES Global office hier in Shenyang. Mit ihm zusammen sind wir dann die 4 h mit dem Schnellzug nach Shenyang. Schnellzüge in China sehen aus wie ICE's und sind es irgendwie auch, nur eben Chinesisch. Was das heißt? Es ist genauso wie die Chinesischen Reisebusse: Wo wir einen Doppelsitz haben, brauchen Chinesen einen dreier. D.h. Man hat nicht wie im Zug bei uns 2 rechts vom Gang und 2 links vom Gang sondern 3 und 2 und die Sitze sind schmaler. Aber so Hangover und übermüdet wie wir alle waren, hätten die auch Steine anstatt Sitze haben können und es wäre ok gewesen denn ich wollte einfach nur noch schlafen. Insgesamt aber muss man schon sagen, dass die Zugfahrt durchaus angenehmer war und im Vergleich zur Schwarzwald Regionalbahn von Konstanz nach Karlsruhe ein absoluter Hochgenuss!! :D
Mit restalkohol im Blut (Micheal hatte während der Fahrt ganze 3 mal gekotzt :D ), total müde und mit viel zu schwerem Gepäck und daher miesen Grimassen trafen wir dann auf unsere Supporter der Schulen, für die wir arbeiten sollen, für uns war das die erste Bekanntschaft mit Serenas. Wobei man in unserem Fall eher „Supporter“ sagen muss, aber darüber schreib ich nicht jetzt. 8 von uns wurden mit einem Bus mitgenommen und wir sind zuerst zum Notheast Yucai North-Campus gefahren. Rice hatte mir gesagt, Melanie (die mit mir zur Dongbei (Northeast) Yucai Fushun geht) und ich würden auf dem Northcampus leben.. aber das war schlichtweg falsch gewesen! Während 4 von uns ausstiegen, blieben wir mit Katy und Rob, mit denen ich zu dem Zeitpunkt noch absolut kein Wort geweselt hatte, sitzen. Vom Northcampus schien die Fahrt absolut ewig zu gehen, wir verließen Downtown und mir wurde immer mulmiger. Wir würden doch wohl nicht in Fushun leben? Was ist Fusun und kann man das essen? Ich will nicht nach Fushun! Wir hatten Glück im Unglück: Unsere Fahrt endete nicht in Fushun, sondern beim Dongbei Yucai South-Campus. Serena gab uns unsere Schlüssel, sagte dass wir uns in 20 min wieder vor der Türe treffen würden und fragte, wer von uns Primary und wer Middleschool teachen wollte. Was?? Wir müssen das entscheiden?! Aber....
Letzendlich haben wir dann auf der Polizeistation, zu der wir die 20 min später gefahren sind um uns in Shenyang anzumelden, eine Münze geworfen: Melanie ist in der Primary School, ich mache die Middleschool.
Auf der Polizeistation gings voll ab, sag ich euch! Erstmal ist diese im wohl unstädtischtem Eck Shenyangs das ich je gesehen habe und dazu kommt, dass man nicht mal erkennt, dass es eine Polizeistation ist, wenn man direkt davor steht. Dass keine Ochsen in dem Gebäude selbst gegrast haben war aber auch alles. Katy und Rob, die ja mit uns auf dem Kampus leben und Melanie und ich saßen in der Wartehalle, Serena neben uns kräftig mit ihrem Handy am werkeln und die andere Chinesin, die für K&R zuständig ist schreit hysterisch in einem Raum nebenan für gut 20 min. Da saßen wir.. es war offensichtlich dass reden hier ungebracht ist, so totenstill wie es war. Also saßen wir da, starrten uns an und versuchten nicht über diese seltame Situation zu lachen. Nach einer Weile fand ich heraus, dass sich der Stuhl auf dem ich saß, drehen ließ und so kreiselte ich mich für mehrere Minuten, bis ich fast auf den Boden gekotzt hätte. Nach vllt 20 min dann verstummte das hysterische Geschreie im Nebenraum, es dauerte noch ein paar Minuten, bis die Chinesin wieder auftauchte und wir alle, mit fast sichtbar geducktem Kopf, diese Polizeistation verließen.


Dann waren wir also da: Shenyang! ..? Wo zum teufel sind wir eigentlich und was sollen wir hier auf dem South Campus, umgeben von Bäumen und sonst nichts (das frage ich mich übrigends heute, 3 Wochen später, immernoch). Irgedwie hatten wir es dann geschafft doch ein Taxi in dieser Leere zu finden und zeigten auf die Adresse des IES offices, dass ja wohl hoffentlich downtown sein würde. Auf dem Weg dorthin, die Taxirechnung betrug schon 26 kuai, kam dann was wir wollten: SUPERMARKET. Nachdem wir viel zu viel eingekauft hatten schafften wir es sogar wieder mit dem Taxi zurück, da wir tatsächlich weise genug gewesen waren uns die Adresse des Campus in Chinesischen zeichen aufschreiben zu lassen. Und so endete für uns wahnsinnig
Ausgeklügellte der erste Tag in unserer neuen Stadt.